Wenn Du mit Deinem Atem üben möchtest (heutzutage nennt man das Breathwork), ist es immer wichtig, dass Du das ganz individuell und unter persönlicher Betreuung mit einem erfahrenen, gut ausgebildeten Lehrer tust, der selbst die sogenannten Pranayamas übt, Erfahrung hat und sich gut damit auskennt. Der sich zudem auch gut damit auskennt, wie unterschiedliche Körperhaltungen und Übungen die Atmung beeinflussen. Das gilt insbesondere dann, wenn man Beschwerden und Erkrankungen hat. Einfach wild drauflos zu üben könnte kontraproduktiv sein und der Schuss geht dann nach hinten los... Wichtig ist immer die richtige „Technik“ und eine korrekte Ausführung der Übungen. Es gibt Atemmuster (abnormale tiefe, schnelle, zu flache, zu langsame), die zu Problemen wie Schwindel oder Krämpfen führen können, wenn man sie durch Atemübungen noch verstärkt. Diese Atemmuster erkennt man als Lehrer nur, wenn man eine Person direkt vor sich hat. Die Anzahl der Atemzyklen sollte nur langsam, individuell und vorsichtig gesteigert werden, gegebenenfalls auch mit Pausen. Zwingt man sich in ein Atemmuster, wirkt es hitzeerzeugend und wird anstrengend für den Körper und kann zu Überforderungen führen. Darüber hinaus gibt es einige Kontraindikationen wie z.B. psychische Störungen, Traumata, Aneurysmen (krankhafte Erweiterung von Blutgefäßen) u.a. Auch bei zu niedrigem Blutdruck ist eine weitere Absenkung, die man durch entsprechende Übungen erreichen kann, nicht wünschenswert. Genauso wenig möchte man bei Menschen mit Bluthochdruck den Blutdruck durch entsprechende Atemtechniken weiter in die Höhe treiben. Bei einer akuten, schweren Erkrankung solltest Du Atemübungen nur in Absprache mit Deinem behandelnden Arzt durchführen. Viele chronische Erkrankungen, wie z.B. COPD haben zudem meist Begleiterkrankungen (z.B. Herzerkrankungen, Bluthochdruck), die es erforderlich machen, ein individuelles Übungsprogramm zu erstellen. Auch Long Covid zeigt so viele unterschiedliche Kombinationen von Symptomen, dass man auch hier immer ganz individuell hinschauen sollte, um dann zu entscheiden, was sinnvoll ist und was die Heilungsprozesse unterstützen kann. Wenn Du mit Deinem Atem übst, achte immer darauf, dass es sich angenehm anfühlt und dass Du Dich zu jeder Zeit wirklich so richtig wohl mit dem fühlst, was Du gerade übst!!!